Transformation des Heizkraftwerks Klingenberg – Nachhaltigkeit im Fokus
Das Heizkraftwerk Klingenberg in Berlin durchläuft eine bemerkenswerte Transformation. Nach Jahrzehnten der Braunkohleverstromung wird der Standort für die Zukunft fit gemacht und leistet einen wichtigen Beitrag zu Berlins Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden.
Von Kohle zu Klimafreundlichkeit
Seit der Stilllegung der Braunkohleanlage im Jahr 2017 entstehen am Kraftwerksstandort völlig neue Perspektiven. Schrittweise werden die alten Strukturen abgebaut, darunter das ehemalige Kesselhaus und Schornsteine, die über Jahrzehnte hinweg ein markantes Merkmal des Berliner Stadtbildes waren.
Der Rückbau erfolgt bei laufendem Betrieb der übrigen Anlagen – ein logistisch und technisch anspruchsvolles Vorhaben. Ziel ist es, Platz für moderne Wärmeerzeugungsanlagen zu schaffen, darunter innovative Technologien wie eine geplante Biomasseanlage.
Komplexe Abbrucharbeiten mit höchsten Sicherheitsstandards
Der Rückbau ist ein Paradebeispiel für die Herausforderungen moderner Bau- und Umwelttechnik. Neben der Gewährleistung des laufenden Betriebs müssen auch historische und denkmalgeschützte Gebäude in der Umgebung geschützt werden.
Ein zentraler Aspekt ist der Umgang mit Materialien wie Asbest und künstlichen Mineralfasern, die früher in Gebäuden dieser Art häufig verwendet wurden. Die Arbeit erfolgt daher schrittweise und unter Einhaltung strikter Vorschriften:
- Gefährliche Stoffe werden zunächst sicher entfernt und getrennt entsorgt.
- Der Rückbau erfolgt mit präzisen Schneid- und Demontagetechniken, um Erschütterungen und Staubentwicklung zu minimieren.
- Die Mitarbeitenden sind mit persönlicher Schutzausrüstung ausgestattet, um maximale Sicherheit zu gewährleisten.
Bislang wurden bereits große Fortschritte erzielt: Einer der beiden 140 Meter hohen Schornsteine wurde erfolgreich zurückgebaut, und die Demontage des Kesselhauses ist in vollem Gange. Insgesamt werden bis zu 8.000 Tonnen Stahl fachgerecht recycelt.
Auf der Baustelle ist eine Arbeitsgemeinschaft (ARGE) bestehend aus Mende Schornsteinbau GmbH & Co. KG, EUROVIA Zweigstelle Umwelt & Recycling sowie Sven Hartenstein Industrieabbruch GmbH im Einsatz. Für diese ARGE sind wir als erfahrene HS-Supervisor (Health & Safety Supervisor) vor Ort, um die hohen Anforderungen an Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz umzusetzen. Zusätzlich übernehmen wir in einem weiteren Baustellenabschnitt die Rolle des HS-Managers, um das Sicherheitsmanagement übergreifend zu koordinieren und die Standards zu gewährleisten.
Ein Standort mit Tradition und Zukunft
Das Heizkraftwerk Klingenberg, benannt nach dem Elektroingenieur Georg Klingenberg, hat eine fast 100-jährige Geschichte. Seit seiner Inbetriebnahme 1926 hat es sich immer wieder verändert und wird nun zu einem Symbol des Übergangs von fossiler zu nachhaltiger Energie.
Mit den Rückbauarbeiten entsteht dringend benötigter Raum für zukunftsweisende Technologien, die Berlins Energiewende weiter vorantreiben. Wie Dirk Liepelt von der Berliner Energie und Wärme AG erklärt: „Dadurch schaffen wir dringend benötigten Platz für die Errichtung zukunftsfähiger Wärmeerzeugungsanlagen.“
Abschluss der Arbeiten bis 2025
Bis Ende 2025 sollen alle Rückbauarbeiten abgeschlossen sein. Was genau auf dem neu gewonnenen Gelände entstehen wird, ist noch in Planung, doch die Richtung ist klar: klimafreundlich, nachhaltig und zukunftsorientiert.
Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie historische Infrastruktur zu einem Baustein für eine grünere Zukunft werden kann – und wie modernes Sicherheits- und Umweltmanagement solche Vorhaben erfolgreich begleitet.
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